Die Sage vom Neustädter Geißbock
Ein Geißbock gilt als Wahrzeichen von Neustadt a.d.Aisch – und das geht auf folgende Sage zurück:
Im Jahr 1461 belagerte Herzog Ludwig der Reiche in einer Auseinandersetzung mit Markgraf Albrecht Achilles die Stadt. Den Neustädtern wurden bald schon die Vorräte knapp. Um den Belagerern aber vorzugaukeln, dass es noch reichlich wohlgenährte Ziegen gäbe und niemand in der Stadt Hunger leide, griffen die Neustädter zu einer List.
Der Sage nach ließ sich ein Schneider in das Fell des letzten Geißbocks einnähen und sprang auf der Stadtmauer umher. Es heißt, der Plan wäre aufgegangen und Ludwig sei mit seinen Truppen entmutigt wieder abgezogen. Seitdem gilt der „Held im Bocksfell” als Retter der Stadt.
Soweit die Erzählung – in Wirklichkeit aber fiel die Stadt. Erst nach Wochen, am St. Katharinentag 1461, wurde Neustadt a.d.Aisch von Albrecht Achilles zurückerobert. Nichtsdestotrotz erinnert jeden Mittag um zwölf Uhr ein hölzerner Geißbock an die sagenhafte Errettung der Stadt: Er dreht auf dem Turm des Neustädter Rathauses laut meckernd und hüpfend seine Runden.