Wie bei vielen alten Dynastien Europas liegen auch die Anfänge der Hohenzollern im Dunkeln. Es ist ein Mönch aus dem Kloster Mittelzell auf der Insel Reichenau, der als erster die Zollern erwähnt. In den Klosterannalen schreibt er von „Burchardus et Wezil de Zolorin”, die beide in einem Kampf fielen.
Auf dem Zoller entsteht eine Dynastie
Bedeutender aber für die Geschichte der Hohenzollern ist Friedrich – ein Bruder oder auch Verwandter von Burchardus und Wezil, der urkundlich zwischen 1085 und 1115 erwähnt wird und 1125 stirbt. Dieser Friedrich I. ist der eigentliche Ahnherr der Zollern, die sich seit dem 14. Jahrhundert auch Hohenzollern nennen. Als Sitz ihres Geschlechts und Namensgeber wählen sie den Zoller, jenen steil aufragenden Bergkegel am Rande der Schwäbischen Alb, auf dem noch heute die Burg Hohenzollern thront.
Ein schneller Aufstieg der Familie
Die Verbindung der Familie zu den Kaiserhäusern befördert ihren schnellen Aufstieg. Friedrich I. ist Gefolgsmann des salischen Kaisers Heinrich V., sein Sohn Friedrich II. kämpft für Kaiser Lothar und die Staufer. Dessen Sohn wiederum, Friedrich III., verlässt die Stammburg und Schwaben, um in Nürnberg die Erbtochter des letzten Burggrafen aus dem Hause Raabs zu heiraten – als Dank für seine treuen Dienste verleiht im Kaiser Heinrich VI. 1192 den Titel eines Burggrafen von Nürnberg. Als Friedrich I. verwaltet er die Kaiserburg.
Seine Söhne teilen im Jahr 1214 den Besitz der Hohenzollern unter sich auf. Der ältere Sohn, Friedrich IV., erhält die Stammlande im Schwäbischen; der jüngere, Konrad, bleibt Burggraf von Nürnberg. Somit teilt sich das Haus Hohenzollern in eine schwäbische und eine fränkisch-brandenburgische Linie auf: Friedrich IV. ist damit Ahnherr der späteren Fürsten von Hohenzollern, Konrad ist Stammvater der Kurfürsten von Brandenburg und der Könige von Preußen.