Den Nachkommen Friedrichs IV. (1188-1255) und damit der schwäbischen Linie der Hohenzollern ist weniger Erfolg beschieden als ihren Verwandten. Nach der vierten Teilung des Zweiges 1402 sind die Besitzungen überschuldet und teilweise verpfändet. Friedrich XII., genannt der Öttinger, und sein Bruder Fritz kümmern sich nicht um königlich eingeleitete Vergleichsverfahren oder um die Hofgerichtsurteile, die den Besitz und die Burg Hohenzollern eigentlich ihrem Bruder Eitelfriedrich zusprechen.
Daraufhin wird die Burg zehn Monate lang belagert, 1423 erobert und schließlich zerstört. Erst Jos Niklas I. (1433-1488) kann nach zähen Verhandlungen und durch seine guten Kontakte zu den Habsburgern 1454 die Burg wieder aufbauen und teilweise die verpfändeten Herrschaftsgebiete zurückgewinnen.
Drei Herrschaften für drei Söhne
1553 wird Karl I. mit den Grafschaften Sigmaringen und Veringen belehnt. Er verfügt, dass nach seinem Tod das Land in drei Herrschaften unter seinen Söhnen aufgeteilt wird. Als er 1576 stirbt, bekommt Eitelfriedrich Hechingen, Karl Sigmaringen-Veringen und Christoph Haigerloch-Wehrstein (1634 wieder erloschen). Die Herren der drei schwäbischen Linien werden 1623 in den Reichsfürstenstand erhoben. Es folgt eine bewegte Zeit, in der während des Dreißigjährigen Krieges die Schweden in Sigmaringen wüten und das Schloss fast ganz zerstören. Ruhiger wird es unter dem Sigmaringer Joseph Friedrich (1702-1769), der 54 Jahre als wahrer Barockfürst regiert.
Vorausschauender Souverän
Nach der Säkularisation wird Anton Aloys (1762-1831) der erste souveräne Fürst Sigmaringens. Der bedeutendste Hohenzoller der schwäbischen Linie aber wird sein Enkel, Fürst Karl Anton (1811-1885). Dessen Vater Karl hat schon 1848 aufgrund revolutionärer Unruhen abgedankt. Karl Anton erkennt schnell, dass die beiden kleinen schwäbischen Fürstentümer auf Dauer Revolutionen nicht gewachsen sind und auch die Kleinstaaterei in Deutschland nicht haltbar ist. Also bietet er ebenso wie der Hechinger Fürst Friedrich Wilhelm Konstantin seinem preußischen Verwandten Friedrich Wilhelm IV. die Regierung über die beiden Länder an. Die Übergabe wird 1850 vollzogen.
Karrieren nach dem Fürstentum
Karl Anton, dem die Übergabe einen erheblichen finanziellen Ausgleich und neue Aufgaben bringt, bleibt in der Politik: unter anderem als preußischer Ministerpräsident und als Militärgouverneur für Westfalen. Sein Sohn Karl (1839-1914) wird 1866 von Rumänien zum Fürsten gewählt. 1881 wird aus ihm König Carol I., hochverehrt stirbt er 1914. Bis zur Machtübernahme der Kommunisten regieren in Rumänien noch drei weitere Könige aus dem Hause Hohenzollern.