Sie kamen von Schwaben nach Franken, wurden mit der Markgrafschaft Brandenburg betraut, herrschten am Ende über ganz Deutschland und sind bis heute mit dem gesamten europäischen Hochadel verwandt: die Hohenzollern. Dass sie auf ihrem Weg von den Bergen zum Meer jede Menge Spuren hinterlassen haben, wird oft übersehen. Wer die Hohenzollern-Sehenswürdigkeiten - von Städten über Burgen & Schlösser, Kirchen & Klöster, Gärten & Parks zu Museen - erkunden möchte, kann das zumindest teilweise wandernd oder radfahrend tun.
So können seit Neuestem Outdoorfans, die gut zu Fuß sind, auf dem fränkischen KulturWanderweg Hohenzollern eine idyllische Tageswanderung von den Hohenzollern-Orten Roßtal bis Langenzenn unternehmen und dabei auch die Cadolzburg besuchen. Der teilweise sehr naturnahe Weg wurde als „Qualitätswanderweg Wanderbares Deutschland“ anerkannt. Meist verläuft er eben, doch er wartet auch mit einigen Steigungen auf. Die 21,8 km lange Strecke kann in etwa 5 Stunden und 30 Minuten bewältigt werden, Abkürzungen und Teilstrecken sind möglich. Ausgeschildert ist er mit dem schwarz-weißen Hohenzollern-Wappen.
Wer den fränkischen Hohenzollern lieber mit dem Rad nachspürt, ist auf dem mehrfach ausgezeichneten Hohenzollern-Radweg richtig. Er erschließt die Geschichte des Herrschergeschlechts zwischen Nürnberg und Ansbach, ist 95 km lang und verläuft abseits des motorisierten Verkehrs überwiegend auf eigener Trasse. Aus der Perspektive der „Augmented Reality“ bietet eine dazugehörige App Informationen und Einblicke in die Geschichte der Hohenzollern.
Unterwegs in Schwaben und am Rhein
Auch in Baden-Württemberg gibt es Hohenzollern-Wanderwege. Sie schlängeln sich durch abwechslungsreiche Landschaften und bieten unter anderem wunderbare Perspektiven auf die Burg Hohenzollern und das Hohenzollernschloss Sigmaringen. Der Kaiserweg etwa macht mit der Geschichte der Burg Hohenzollern und der am Fuß der Burg liegenden Gemeinde Bisingen vertraut. Der Hohenzollernweg führt in fünf Etappen vom Albvorland über den beeindruckenden Albtrauf durch das ehemalige Land der Hohenzollern.
Die rheinland-pfälzischen Mitglieder bringen den RheinBurgenWeg, der auf rund 200 km durch das UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal führt, in das Wegenetz ein. Hier reiht sich von Bingen bis Koblenz eine Hohenzollernburg an die andere, das Ende dieser Perlenschnur bildet Schloss Stolzenfels, in dem Friedrich Wilhelm IV. mit Hilfe von Schinkel und Lenné seinen romantischen Traum vom Mittelalter Wirklichkeit werden ließ. Zusätzlich befeuert wird diese Verbindung, seitdem kürzlich die Stadt St. Goar mit der Burg Rheinfels neu dem Verbund der Hohenzollern-Orte beitrat. Mitten im UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal und in unmittelbarer Nähe zur sagenumwobenen Loreley gelegen, gehört die Burg, die ein wirkliches Kleinod der Rheinromantik ist, zu den Lieblingszielen von Touristen aus aller Welt. Als größte Wehranlage im Mittelrheintal kam ihr einst eine immense strategische Bedeutung zu, doch hätte sie 1843 nicht der spätere Kaiser Wilhelm I. gekauft, wäre sie zu einem Steinbruch verkommen. Seit 1925 ist sie in Besitz der Stadt St. Goar.