Eine Markgrafenkirche zwischen Schlichtheit und überbordendem Barock
Die Ordenskirche St. Georgen ist ein Wahrzeichen des Bayreuther Stadtteils St. Georgen. Zur Bauzeit der Kirche gibt es dort am „Brandenburger See” bereits ein Ordensschloss und eine planmäßig angelegte Siedlung mit Wohn- und Geschäftshäusern nach, wie es damals heißt, „holländischem Geschmack”. Als Bauherr der Kirche dient der von 1712 bis 1726 regierende Erbprinz und Markgraf Georg Wilhelm.
Obwohl St. Georgen nie Residenz, sondern nur „Erbprinzenstadt” ist, wird der Bau als Residenzkirche gestaltet. Diesem Umstand verdankt die Ordenskirche die bemerkenswerte Verbindung der ursprünglich schlichten niederländisch-reformierten Tradition mit einer sehr prächtigen Innengestaltung und einem umfassenden biblischen Bildprogramm an der Decke, stuckiert in italienischem Hochbarock. Damit stellt die Ordenskirche den ersten repräsentativen evangelisch-lutherischen Kirchenbau des gesamten Markgraftums dar.