Anna von Sachsen, Kurfürstin von Brandenburg

Anna in der Fülle

Anna wurde 1437 in der wettinischen Residenz in Meißen geboren. Ihre Eltern waren der sächsische Kurfürst Friedrich II. und Margarethe von Österreich.  Mit ihren sieben Geschwistern verbrachte sie die Sommer auf Burg Mildenstein, die ihr Vater zum Hof der jungen Herrschaft ausbauen ließ. Im Winter lebten die Kinder in Dresden. Verheiratet wurde Anna von Sachsen 1458 mit dem 23 Jahre älteren späteren brandenburgischen Kurfürsten Albrecht Achilles. Als zweite Ehefrau war sie Stiefmutter von vier Kindern zwischen zwei und sieben Jahren. In 28 Ehejahren gebar sie 13 Kinder, von denen sechs im Kleinkindalter starben. Anna konnte den Spielraum für ihr eigenes Wohlbefinden gut nutzen. Das hing wesentlich mit dem Verhältnis zwischen den Eheleuten zusammen. Briefe zwischen beiden deuten auf Vertrauen: sie tauschten sich aus über Familie, politische Vorgänge, machten anzügliche Scherze. Dabei regelte und kontrollierte Albrecht Achilles unmissverständlich.

Sie war 51 Jahre alt, als ihr Mann 1486 starb. Bestens ausgestattet, doch ohne weitreichende Herrschaftsrechte bezog sie ihren Witwensitz in Neustadt an der Aisch. Die Rechte verblieben bei Ihren Söhnen, wie es ihr Gatte festgelegt hatte. Bis zu ihrem Tod 1512 war Anna Fürsorgende, Erziehende, Unterhaltende, vielfältig Inspirierende für ihre Großfamilie. Sie nahm unversorgte Töchter aus missglückten Ehen auf. Mehrere Enkel sind zu ihr gesandt worden. Darunter auch der spätere brandenburgische Kurfürst Joachim.

Mit frommen Stiftungen kümmerte Anna sich um ihre Untertanen und widmete sich der Pflege des Gedächtnisses für sich und ihre Familie. Davon zeugt die Grablege in der Klosterkirche Heilsbronn, in der sie nach ihrem Tod am 31. Oktober 1512 beigesetzt wurde.