Asylstadt, Verwaltungszentrum und Industriestandort
1060 wird Roth, als Bischof Gundekar II. von Eichstätt eine Kirche zu „Rote” weiht, das erste Mal urkundlich erwähnt. Bereits im 13. Jahrhundert wird Roth über die hohenzollerischen Burggrafen von Nürnberg Teil des Markgraftums Ansbach.
Stadtrechte besitzt Roth seit der Mitte des 14. Jahrhunderts. Innerhalb des Markgraftums und in ganz Franken nimmt Roth im Mittelalter und in der frühen Neuzeit eine Sonderstellung ein: Als Asylstadt finden hier Flüchtende Schutz vor Racheakten ihrer Verfolger. 1497 wird Roth zudem Sitz eines markgräflichen Oberamtes und damit ein Verwaltungszentrum des Markgraftums. Deutliches Zeichen der markgräflichen Herrschaft ist außerdem Schloss Ratibor, das die Ansbacher Markgrafen im 16. Jahrhundert in Roth errichten.
Mitte des 18. Jahrhundert erlebt die Stadt eine erste Blüte dank der Herstellung „Leonischer Drahtwaren”. Das zeigt sich auch im Stadtbild. Der markgräfliche Baumeister Johann David Steingruber gestaltet die gotische Pfarrkirche um und errichtet weitere moderne Bauten und Denkmäler wie zum Beispiel den Markgrafenbrunnen auf dem Marktplatz.
Nach einem preußischen Intermezzo ab 1791 wird Roth 1806 dem neuen Königreich Bayern zugeschlagen. Der wirtschaftliche Aufschwung ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und die expandierende Draht- und Kabelindustrie machen Roth im 20. Jahrhundert zu einem bedeutenden Industriestandort.