Bezwinger eines herrscherlichen Kraftakts
Seinen Heldenbeinamen „Achilles” erhält Markgraf Albrecht von einem späteren Papst, Enea Silvio Piccolomini. Tatsächlich gelingt Albrecht ein herrscherlicher Kraftakt: Zum letzten Mal vereinigt er bis 1486 als Kurfürst in Brandenburg und Fürst in Franken alle Herrschaftsgebiete der Hohenzollern in seiner Hand: Franken „unter dem Gebirg”, „ob dem Gebirg” und die Mark Brandenburg.
Albrecht regiert ohne feste Residenz, aber bevorzugt in Ansbach, Cadolzburg, Berlin-Cölln, außerdem in Baiersdorf, Schwabach, Neustadt a.d.Aisch, Colmberg und Hoheneck sowie in Kulmbach. Mit äußerstem Kampfwillen versucht er zunächst, in Franken sein Territorium und seine Macht zu erweitern – auf juristischem wie auf kriegerischem Weg. Er setzt sich mit den „lästigen Nürnbergern” und etlichen Reichsstädten, den eigensinnigen Bischöfen von Würzburg und anderen Herren auseinander, die sich seinem Machtwillen nicht beugen wollen oder schlicht mit ihren Territorien störend zwischen den versprengten Landesstellen der Hohenzollern liegen.
Mit den Jahren nehmen seine Klugheit, sein diplomatisches Geschick und seine Regierungseffizienz zu. Bis ins hohe Alter setzt er sich für Kaiser und Reich ein. So gilt er als einer der wichtigsten Fürsten seiner Zeit.
Albrecht ist jedoch ebenso empfänglich für handfeste Scherze, Jagdvergnügen, temperamentvolle Tänze – und die durch ihn maßgeblich wiederbelebte adlige Turnierkultur. Zu seinen Lebzeiten finden in Süddeutschland die großen Turniere der „Vier Lande” statt, unter anderem 1485 in Ansbach mit rund 300 Kämpfern und Hunderten Damen und Zuschauern.